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Fettleibigkeit (=Adipositas) bei Hund und Katze
Der Energiebedarf einer Katze ist niedriger als der Energiebedarf eines Hundes desselben Körpergewichts! Adipositas gilt gegenwärtig als eines der häufigsten medizinischen Probleme bei Hund und Katze. Erkrankungen, die durch Adipositas entstehen können: Beim Hund sind dies hauptsächlich Schilddrüsenunterfunktion und Hyperadrenokortizismus (die Nebenniere produziert vermehrt Cortison). Bei der Katze entsteht infolge des Übergewichts und der erhöhten Futteraufnahme häufig ein Diabetes, Harnsteine und eine Leberverfettung. Durch das erhöhte Gewicht kommt es infolge einer Überbelastung der Gelenke/Knochen vermehrt zu orthopädischen Erkrankungen. Ursachen der Fettleibigkeit sind häufig: hormonelle Veränderungen, Alter, Leben in der Wohnung/Haus, kurze Spaziergänge, Geschlecht (Kater und Hündin vermehrt betroffen), Nahrung (kalorienreich, ständige Verfügung). Um festzustellen, ob das Tier übergewichtig ist, gibt es drei Möglichkeiten: 1. Abtastung der Rippen. Legen Sie Ihre Hände flach an beiden Seiten des Brustkorbes an und lassen Sie die Fingerspitzen vor und zurück gleiten, um die Dicke der Fettschicht über den Rippen zu beurteilen. Bei einem Tier mit optimalen Gewicht sollten Sie in der Lage sein, die Rippen mit den Fingerspitzen zu zählen, ohne dabei mechanischen Druck ausüben zu müssen. 2. Abtastung der Dornfortsätze, der Lendenmuskulatur und der Knochenvorsprünge des Beckens. Sie sollten in der Lage sein, sämtliche Knochenvorsprünge zu spüren und ausreichend Muskelmasse zu ertasten. Die Behandlung besteht wie bei uns Menschen aus Bewegung und Diät. Begriffe wie "Diät" und "Verzicht" sind oft negativ belegt und lösen bei Besitzern eher eine ablehnende Haltung aus. Der Besitzer muss lernen, aus der Sicht des Tieres zu beurteilen, ob die Adipositas die Mobilität und damit das Wohlbefinden beeinträchtigt, die Gesundheit gefährdet und damit auch die Lebenserwartung einschränkt. Vor diesem Hintergrund muss die Behandlung der Adipositas (Diät) eher als eine Belohnung und nicht als eine Bestrafung angesehen werden. Bei adipösen Tieren handelt es sich im Allgemeinen um Tiere, die von ihren Besitzern besonders verwöhnt werden, insbesondere natürlich, wenn es um die Nahrungsaufnahme und das Füttern geht. In den meisten Fällen werden diese Tiere trotz ihres offensichtlichen Gewichtsproblems von ihren Besitzern sogar als "schwierige oder heikle Fresser" wahrgenommen. Das Bettelverhalten des Tieres sollte mit Streicheln oder Spielen beantwortet werden, aber niemals mit Futter, da Nahrung für Hunde und Katzen keine soziale Bedeutung hat. Durch Futtergaben verstärkt man lediglich das Bettelverhalten des Tieres zusätzlich. Eine Kombination aus Trockenfutter und Feuchtfutter ist als geeignete Strategie für den Erhalt eines ausreichend hohen Futtervolumens und die Vermeidung unerwünschter Verhaltensweisen (andauerndes Miauen...) empfehlenswert. Ebenfalls sehr hilfreich in diesem Zusammenhang sind Futter spendende Spielzeuge, die mit Trockenfutter gefüllt werden. Die kommerziellen Light-Futtermittel sind zwar im Energiegehalt niedriger, aber sättigen nicht. Um dies zu erreichen gibt es Futter, welches aus mehr Ballaststoffen besteht und somit ein Sättigungsgefühl bei niedriger Energiezufuhr ermöglicht. Dieses spezielle Diätfutter ist nur beim Tierarzt erhältlich. Die Tagesration sollte über mehrere kleine Mahlzeiten am Tag aufgeteilt werden. Die Menge muss genau abgewogen werden. Erstellen Sie mit Ihrem Tierarzt die optimale Energiezufuhr individuell für Ihren Hund oder Katze. Beim Hund gibt es neuerdings auch ein Medikament das sehr erfolgreich zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden kann. Fragen Sie Ihren Tierarzt.« zurück